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Zu Gast bei den High Speed Gourmet-Profis

Stadiongastronomie ist Hochleistungssport! Das erfuhren die rund 30 FCSI-Mitglieder beim von Christian Meißner organisierten Regionalmeeting im Frankfurter Waldstadion – auch als Deutsche Bank Park bekannt. Auf Einladung des Caterers Supreme Sports Hospitality durften die Teilnehmer einen ausführlichen Blick hinter die Kulissen des jungen Unternehmens werfen, das an Spieltagen bis zu 58.000 Gäste schnell und hochwertig verpflegt. Ganz getreu dem Motto: High Speed Gourmet.

 

Welche besondere Herausforderung es ist, nicht nur ca. 4.000 VIP- und Business-Gäste kulinarisch zu verwöhnen, sondern auch die Fans an den Kiosken schnell mit Bier und Bratwurst zu versorgen, davon berichteten Gründer und Gesellschafter Stefan Weber und sein Team anschaulich im „Adler Business Club” sowie den öffentlichen Bereichen der Stadiongastronomie. Sogar in die heiligen Katakomben des Stadions durften die FCSI-Mitglieder einen Blick werfen.

 

Ganzheitliche Hospitality-Konzepte

Weber und sein langjähriger Freund und Geschäftspartner Michael Weigel gründeten Supreme Sports Hospitality 2019, nachdem sie ihr Unternehmen casualfood verkauft hatten, mit dem Anspruch, einen wesentlichen Teil zum unvergesslichen Stadionerlebnis – sei es beim Fußball oder bei großen Konzerten – beizutragen. „Groß geworden mit Gastronomie an Hochfrequenzstandorten wie dem Frankfurter Flughafen, reizte uns die Aufgabe, mit ganzheitlichen Hospitality-Konzepten im Stadion-Catering neue Maßstäbe zu setzen, als der Tender für das Frankfurter Waldstadion 2019 neu ausgeschrieben wurde”, erzählt Weber. Mit diesem Anspruch überzeugte Supreme auf Anhieb und bekam als Neuling im Sports-Catering-Markt den Zuschlag für Deutschlands viertgrößtes Stadion.

Doch bevor sie richtig durchstarten konnten, wurde das Spiel erst einmal abgepfiffen: „Im Dezember 2019 unterschrieben wir den Vertrag – kurze Zeit später sorgte die Corona-Pandemie dafür, dass alle Stadien leer blieben”, erinnert sich Weber. „Von 100 auf Null in wenigen Tagen!” Aber Weber, Weigel und die Eintracht glaubten allen Unkenrufen zum Trotz an die Rückkehr der Fans, nutzten die Zwangspause ohne laufenden Betrieb, um die 4.200 qm große Hospitality-Fläche sowie knapp 70 exklusive Logen für gut 10 Mio. Euro umzubauen und zu modernisieren – etwa die Hälfte der Summe trug der Verein Eintracht Frankfurt, der die Vermarktung des Stadions von der Stadt Frankfurt übernommen hatte.

Gastronomische Master Brand

Weber erläutert, was beim Umbau im Vordergrund stand: „Kern unserer Überlegungen ist immer die DNA des jeweiligen Vereins und der Region. Aus ihr entwickeln wir eine gastronomische Master Brand, die sich durch alle Bereiche von Interior-, Grafik- und Produktdesign über das gastronomische Angebot bis hin zur Technologie-Entwicklung zieht.” Da trifft es sich bestens, dass Supreme seit 2018 an der Londoner Agentur Wildfire beteiligt sind, die darauf spezialisiert ist, Marken im Raum und digital zu inszenieren – in Hospitality, Sport, Freizeit, Retail, App oder Web. „Es ging darum, nicht nur das Catering als solches deutlich zu verbessern, sondern den Gast mit einem Gesamterlebnis im Stadion zu begeistern”, unterstreicht Weber.

Was das operativ bedeutet, veranschaulichen die Zahlen, mit denen Weber und Katrin Groth, Head of Hospitality and Event, die Branchenprofis des FCSI verblüfften. Denn zu den 17 Heimspielen der Eintracht-Herren plus diversen Spielen im DFB-Pokal sowie internationalen Einsätzen in Conference, Champions und Europa League kommen auch mehr als 400 Veranstaltungen pro Jahr, die nichts mit Fußball zu tun haben – vom Guns’n’Roses-Konzert bis hin zur Firmenfeier mit 30 oder 35.000 Gästen. „Alles getoppt hat allerdings kürzlich das Gastspiel der National Football League aus den USA”, schwärmt Weber immer noch. „Allein an den Kiosken haben wir dreieinhalb mal mehr Umsatz gemacht als an einem normalen Spieltag.”

22.000 Brötchen

Ein „normaler Spieltag” – das bedeutet im Deutsche Bank Park rund 70 Tonnen Lebensmittel, die von 22 Logistikern über nur zwei Lastenaufzüge an ihren Bestimmungsort, sprich: einen der 22 Kioske (Thekenlänge 22 Meter) sowie mobile Stationen gebracht werden. „Dabei handelt es sich unter anderem um 600 bis 700 Fässer Bier, 200 Fässer Apfelwein, 12.000 Bratwürste, 5.000 Rindswürste, 500 Veggiewürste, 600 Kilogramm Senf und Ketchup sowie 26.000 Brötchen”, zählt André Chivu, Head of Public Catering, die Mengen auf, die allein im öffentlichen Bereich der Stadiongastronomie in nur gut zwei Stunden durch hungrige und durstige Kehlen wandern. Jeder Kiosk hat einen eigenen Fokus. Besonderes Highlight mit Lokalkolorit ist der Hessenburger mit gezupftem Kassler, Handkäs, Kraut und Laugenbrötchen. Die kulinarische Vielfalt jenseits von Wurst und Brötchen garantieren außerdem 32 Foodtrucks, die rund um das Stadion von Subunternehmern betrieben werden. „An allen Verkaufspunkten müssen wir stets präzise di Mengen kalkulieren: Wenn die Wurst ausgeht, steht es am nächsten Tag in der BILD-Zeitung. Wenn zu viel frische Ware wie Brötchen oder Salat übrig bleibt, ist die Food Waste-Quote zu hoch“, weiß Chivu.

Viel Bewegungsfreiheit und Auswahl

„Das Küchenkernteam besteht aus nur acht Mitarbeitern, am Spieltag brauchen wir circa 100”, sagt Thomas Jaschob, als Executive Head Chef verantwortlich für die 120 qm große Zentralküche, in der seit der Übernahme durch Supreme frisch gekocht wird. Zum Einsatz kommen sie auch an verschiedenen Front-Cooking-Stationen im Adler Business Club, der den Gästen als Free-Flow-Bereich viel Bewegungsfreiheit und die Auswahl aus verschiedenen kulinarischen Angeboten ermöglicht. Die Mieter der insgesamt knapp 70 Logen können vorab bis zu drei Gerichte zum Hauptgang auswählen, die den Gästen in den Logen während des Spiels frisch serviert werden. Vier Tage vor jedem Match beginnt die Vorproduktion, damit am Spieltag selbst alles bereit steht. „Auch im Business-Bereich servieren wir dann rund 4.500 Currywürste – in 15 Minuten!”, hebt Jaschob hervor. Darüber hinaus lassen sich die VIPs rund 500 Kilo Fleisch und 200 Kilo Fisch schmecken. Eis-Teppanyaki, Kuchenbüffet, verschiedenste Weine und ein Gin-Trolley lassen in puncto umfassender Genüsse keine Wünsche offen.

 

Der Spielplan hat Priorität

Zu den größten Herausforderungen gehört die Kurzfristigkeit, der die Planungen häufig unterworfen sind. „Der Spielplan hat immer Priorität!” Auch wenn die UEFA oder eben die NFL die Herrschaft im Stadion übernimmt und die eigenen Sponsoren an den Zapfhahn bringt, bedeutet das für die Supreme-Mannschaft einiges an Umbauarbeiten und Flexibilität. Katrin Groth, Head of Hospitality and Event, ist begeistert vom Standort Stadion: „Als Event-Destination ist es gut angebunden, es gibt jede Menge Parkmöglichkeiten, die Infrastruktur ist flexibel und man kann Lärm machen.” Das macht Lust auf mehr: Bereits seit 2020 ist Supreme Sports Hospitality Catering-Partner bei Benfica Lissabon, 2024 folgt ein weiteres Stadion. „Wer ins Stadion geht, geht zum Anfeuern, Feiern, Jubeln, Schreien, Weinen und Singen dorthin. Und bei uns auch zum Genießen”, resümiert Weber. „Wir inszenieren Event-Hospitality auf dieser Bühne neu: leidenschaftlich, modern, urban und visionär – als Schnellboot ebenso wie als verlässlicher Partner.”

Bildrechte: Supreme Sports Hospitality, Profitabel, Barbara Schindler